Inhaltsbeschreibung
Im Frühjahr 2011 kam mit dem Arabischen Frühling Aufbruchstimmung in ein Land, dessen Strukturen als festgefahren und repressiv erlebt wurden: Nach anhaltenden Massenprotesten erklärte der autokratische Langzeitregent Ägyptens, Husni Mubarak, seinen Rücktritt. Nur etwas mehr als zwei Jahre später, im Juli 2013, putschte das Militär unter Oberbefehlshaber Abdel Fattah al-Sisi gegen die zwischenzeitlich gewählte Regierung.
Seit 2014 regiere al-Sisi, so der Journalist Jürgen Stryjak, das Land mit mindestens ebenso harter Hand wie sein Vorgänger Mubarak. Wie konnte es dazu kommen? Stryjak zeichnet die Ereignisse dieser Jahre nach, indem er viele Beteiligte zu Wort kommen lässt. Sie erzählen von ihren Erlebnissen und Hoffnungen – und davon, wie diese enttäuscht wurden. Der Autor schildert die Bedeutung des Militärs, das nicht nur die politische Elite des Landes stelle, sondern auch wesentliche Teile der wirtschaftlichen Wertschöpfung kontrolliere. Er zeigt, wie Tradition und Moderne in einer Gesellschaft aufeinanderprallen, deren Altersdurchschnitt bei unter 25 Jahren liegt. Die Rolle der Religion im gesellschaftlichen Wandel wird hierbei ebenso thematisiert wie die – oftmals prekäre – Situation der christlichen Minderheit in dem mehrheitlich muslimischen Land.