Inhaltsbeschreibung
In den 1950er-Jahren setzte ein beispielhafter Wandel der Jugendkultur ein. So entstanden neue modische, musikalische und habituelle Codes und Praktiken, die wiederum zu kontroversen gesellschaftlichen Diskussionen führten. Insbesondere in der Frühphase dieser Entwicklung wurden die neuen Phänomene der Jugendkultur mehrheitlich skandalisiert und kriminalisiert. Es gab heftige Debatten über angeblich ausufernde Jugenddelinquenz, im aufkommenden Rock'n'Roll witterte man den Verfall von Sitte und Moral, und mit Zensur, Verboten und Strafen wurde versucht, die Jugend zu disziplinieren. Zugleich durchzogen vielfach rassistische, schicht- und geschlechterspezifische Abwertungsmuster den öffentlichen Umgang mit diesem kulturellen Wandel.
Bodo Mrozek zeichnet die Entwicklungen der 1950er- und 1960er-Jahre und ihren bleibenden Einfluss für die moderne Jugend- und Populärkultur nach. Aus transnationaler Perspektive nimmt er mehr als fünf Staaten in den Blick und offenbart kulturelle Verflechtungen, politische Umbrüche und zahlreiche Analogien. Zugleich verweist Mrozeks quellenreiche Studie auf die Kontinuitäten in den Debatten um musikalische wie kulturelle Tabubrüche, Jugendgewalt, deviantes Verhalten und öffentliche Moral.