Inhaltsbeschreibung
Barracoons hießen die Baracken, in denen zur Zeit des transatlantischen Sklavenhandels die afrikanischen Sklaven gefangen gehalten wurden, bevor sie an weiße Händler verkauft wurden. In einer solchen Baracke verbrachte Oluale Kossola viele Wochen, bevor er 1860 mit dem letzten Sklavenschiff von Westafrika nach Alabama in den USA verschleppt wurde. Ende der 1920er-Jahre wird er, nun Cudjo Lewis genannt, von Zora Neale Hurston interviewt, einer afroamerikanischen Anthropologin und Autorin. Sehr nah angelehnt an seine gesprochene Sprache, eine Art Pidgin-Englisch, hat Hurston die Erinnerungen des letzten Überlebenden dieses Sklavenhandels niedergeschrieben: an seine Kindheit in Dahomey (dem heutigen Benin), seine fünf Jahre als Sklave auf einer Plantage und die Zeit danach als freier Mensch.
Das Zeugnis bietet ein seltenes Gegennarrativ zu einem bis heute von der weißen Mehrheitsgesellschaft dominierten Diskurs und verweist zudem auf die Wurzeln rassistischer Strukturen in den USA. Ein Nachwort der Herausgeberin Deborah G. Plant ergänzt die 90 Jahre lang unveröffentlichte Geschichte und ordnet sie in den entstehungsgeschichtlichen Kontext ein.