Inhaltsbeschreibung
Die USA sind ein anderes Land geworden: In vier Jahren Amtszeit von Donald J. Trump haben sich die Gräben in der amerikanischen Gesellschaft vertieft, sind internationale Bindungen beschädigt, das Vertrauen in die Beständigkeit amerikanischer Werte untergraben und Weichen für zahlreiche beunruhigende Entwicklungen in sozialer, ökonomischer und rechtlicher Hinsicht gestellt worden. Anders als seine Vorgänger sucht Trump keineswegs den Schulterschluss mit den ausgleichenden Kräften in Politik und Gesellschaft. Vielmehr inszeniert er sich, wie Stephan Bierling herausarbeitet, innen- wie außenpolitisch als ebenso erratische wie selbstverliebte Hauptfigur in einem immer wieder beschworenen Ringen mit angeblichen Feinden Amerikas.
Diese verorte er außerhalb seiner eigenen Klientel, erst recht außerhalb der USA und sogar bei Verbündeten. Bierling seziert Werdegang, Selbstverständnis und politische Strategien Trumps. Er fragt nach den Triebkräften eines Mannes, der unter dem Beifall seiner Anhängerschaft aus Opportunismus und Machthunger an Grundfesten des tradierten amerikanischen Selbstverständnisses rühre und dies als Verteidigung amerikanischer Interessen verkaufe. Die Folgen von Trumps Unberechenbarkeit, seiner von Eigeninteressen bestimmten Lust an der Pervertierung moralischer und diplomatischer Standards, nicht zuletzt sein aggressiver Umgang mit denen, die sich ihm in den Weg stellen, werfen, so Bierling, lange Schatten auf die Zukunft der USA.