Inhaltsbeschreibung
Journalismus verkörpert zumal in unserer Zeit die oszillierende Macht des Wortes. Als Grundpfeiler der Demokratie wirkt er als Widerpart oder Korrektiv, Vehikel oder Speerspitze, ist aufklärend, skandalisierend oder propagandistisch, anspruchsvoll oder trivial, unterhaltend, informierend oder bildend. Wie hat sich diese heute ebenso selbstverständliche wie herausgeforderte Profession entwickelt? Welche Wege führten von der Flugschrift zum Kampagnenjournalismus, von der zaghaften Kritik an fürstlicher Willkür zur investigativen, globalen Recherche? Wie verlief der Kampf für Öffentlichkeit und Meinungsfreiheit, gegen Zensur und Repression? Welche Sternstunden des Journalismus schrieben Geschichte?
Beginnend bei den Pionieren im Absolutismus und in der Zeit der Aufklärung bis in unsere Tage stellen die Beiträge des Buches in internationaler Perspektive Journalistinnen und Journalisten vor, die mit ihren Mitteln für Wahrheit und Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichberechtigung eintraten und sich oft genug gegen die Willkür der Obrigkeit zur Wehr zu setzen hatten. Sie schrieben an gegen Missstände und Krieg, erlebten spektakuläre Triumphe, aber auch Diffamierung, Berufsverbot, politische Verfolgung, Gefängnis und Gewalt. Die Autorinnen und Autoren des Buches beleuchten das Selbstverständnis der Porträtierten ebenso wie die gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten, in denen sie wirkten. So entsteht ein fesselndes Panorama des Journalismus quer durch die Epochen, das für die latente, stete Gefährdung einer freien Presse sensibilisiert.