Inhaltsbeschreibung
Evangelikale Christen bilden in den USA eine ebenso große wie einflussreiche Wählerklientel, die auch die Wahl Donald Trumps massiv unterstützte. Dessen erratischer Politikstil aber entfernt sich je länger je mehr von den Grundkonstanten des amerikanischen Selbstverständnisses, das auf christlichen wie demokratischen Prinzipien beruht. Für den in Yale lehrenden Soziologen Philip Gorski wirft dies die Frage nach den Beziehungen zwischen dem Christentum und der Demokratie in den USA auf, deren potenzielle Bruchzonen die Präsidentschaft Trumps manifestiere. Aus welchen in der Geschichte ge- und überformten christlichen Traditionen schöpfen amerikanische Christen, insbesondere Evangelikale? Wie entwickelten sich ihre Erwartungen an Politik und Gesellschaft? Welche ökonomische Macht entfalten insbesondere die Megakirchen der Evangelikalen und ihre Exponenten bei der Ausgestaltung der Demokratie, und auf welchen Feldern gelingt es ihnen, die politische Agenda massiv zu beeinflussen?
Gorski zeichnet die teils widersprüchlichen, nie spannungsfreien Beziehungen zwischen der Demokratie und dem Christentum aus der Geschichte nach. Trump protegiere einen zunehmend autoritären, weißen Nationalismus. Dies sichere ihm bis auf Weiteres die Anhängerschaft der Evangelikalen, untergrabe aber absehbar die Prinzipien der Verfassung und damit die Fundamente der amerikanischen Demokratie.