Inhaltsbeschreibung
Die ideellen Grundpfeiler US-amerikanischer Identität schienen trotz aller gesellschaftlichen Heterogenität lange Zeit fest gegründet. Doch seit der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten vertieften sich in der US-Gesellschaft die Gräben. Trump kappt missliebige weltpolitische Bindungen der USA und fördert vorgeblich amerikanische Interessen. Im Windschatten präsidialer Ermutigung finden Angriffe auf die Menschenwürde in Teilen der Bevölkerung Zustimmung, und neben dem fortdauernden unterschwelligen Alltagsrassismus schocken brutale Übergriffe auf das Leben Schwarzer Menschen die Öffentlichkeit.
Julia Kastein und Sebastian Hesse-Kastein durchstreiften ein verändertes, zudem durch die Wucht der Covid-19-Pandemie schwer getroffenes Land, dessen Präsident die sozialen, ökonomischen und politischen Brüche und die Verstörung der Gesellschaft nicht moderiere, sondern zum eigenen Vorteil instrumentalisiere oder gar befeuere. Ironischerweise, so die langjährigen US-Korrespondenten, verfange Trumps Politikstil bei den einen, weil er ihr Weltbild bediene, bei den anderen, weil sie aus den Parolen ihres Präsidenten eine vermeintlich bessere Zukunft für sich herausdestillierten.