Inhaltsbeschreibung
Hat uns die technologische Entwicklung in ein neues dunkles Zeitalter geführt? So jedenfalls sieht es James Bridle, Künstler und Experte für Künstliche Intelligenz, der hierbei weder ein düsteres Zukunftsszenario noch eine Rückkehr ins Mittelalter im Sinn hat. Es geht ihm vielmehr um eine nüchterne Bestandsaufnahme unserer von Computertechnologien durchdrungenen Gegenwart. Er spürt den paradoxen und tragischen Momenten nach, zu denen die menschlichen Bemühungen einer technischen Beherrschung der Welt geführt haben.
So zeigt er auf, wie Navigationssysteme Touristen in den Ozean leiten, Autopiloten Flugzeugabschüsse provozieren, algorithmisierter Hochfrequenzhandel Börsencrashs auslöst und eine zu große Datenfülle wissenschaftlichen Fortschritt hemmt. Unsere Abhängigkeit von technologischen Systemen sei, so Bridle, jedoch nicht einfach rückgängig zu machen. Vielmehr plädiert er dafür, diese überhaupt erst ins Bewusstsein zu bringen. Dies gelinge nur durch ein Denken, das sich von der Vorstellung einer perfekten Berechenbarkeit der Welt verabschiedet und die komplexen Interaktionen zwischen natürlicher Umwelt, Technik und unserer sozialen Lebenswelt in den Blick nimmt.