Inhaltsbeschreibung
In diesem Sammelband erzählen 18 Frauen der DDR-Oppositionsgruppe "Frauen für den Frieden" im Rückblick von ihrer Arbeit in Ost-Berlin. Die "Friedensfrauen", wie sie sich selbst oft nennen, gehörten zu den wenigen lange bestehenden Oppositionsgruppen in der DDR. Sie gründeten sich 1982 als Reaktion auf ein DDR-Gesetz, das die allgemeine Wehrpflicht auch auf Frauen ausdehnte.
Die Frauen unterschieden sich stark bezüglich ihres Alters, ihrer Bildungsabschlüsse und ihrer beruflichen Werdegänge; was sie jedoch einte, war ihr gemeinsames Interesse und die Erkenntnis, "nicht einfach schweigend zuschauen" zu wollen. Das Buch zeigt eindrucksvoll, wie es war, in einer SED-gesteuerten DDR-Öffentlichkeit die eigene Meinung zu vertreten. Durch Aktionen wie Friedensmärsche, gemeinsames Fasten oder Teilnahme an Friedenswerkstätten äußerten die Frauen Kritik an den bestehenden Verhältnissen. Auszüge aus Dokumenten des Ministeriums für Staatssicherheit verdeutlichen, in welchem Klima sie dabei agieren mussten.