Inhaltsbeschreibung
Laut den polizeilichen Kriminalstatistiken sind jährlich mehr als 120.000 Frauen von physischer oder sexualisierter Gewalt betroffen – wobei die Dunkelziffer deutlich höher eingeschätzt wird. Oftmals geschehen die Taten im engeren sozialen Umfeld, in Partnerschaften oder am Arbeitsplatz. Frauen aller sozialer Schichten und Altersgruppen sind betroffen, es existieren jedoch Gruppen, die Gewalt besonders schutzlos ausgesetzt und - etwa als People of Color, Transpersonen, Geflüchtete oder Wohnungslose - in mehrfacher Hinsicht von Diskriminierung und von Übergriffen betroffen sind.
Auch im Bereich der Sexarbeit sind die Schutzmechanismen für Frauen schwach, und das Ausmaß gesellschaftlicher Stigmatisierung ist immens. Christina Clemm ist Strafverteidigerin und vertritt Opfer von sexualisierter und rassistisch motivierter Gewalt als Nebenklägerinnen. Anhand unterschiedlicher Fälle und Schicksale, die realen Ereignissen nachempfunden sind, lassen sich Bandbreite und Ausmaß sexualisierter Gewalt in Deutschland erahnen. Zudem machen ihre Beispiele die juristischen Schwierigkeiten bei der Aufarbeitung dieser Gewalt sichtbar und verdeutlichen, welche systematischen Schwächen eine angemessene rechtsstaatliche Reaktion darauf erschweren.