Inhaltsbeschreibung
Gegensätzlich, ja unvereinbar scheinen Nachgeborenen die Wurzeln der Vereinigten Staaten von Amerika. Doch wurde die Unabhängigkeitserklärung von 1776, die alle Menschen als gleich geschaffen ansieht, für Freiheitsuchende und Sklavenhalter, Eroberer und Eroberte, unterschiedlichste Ethnien, Bekenntnisse, Überzeugungen und Vorstellungen zum Fundament, das die zentralen Ideen der amerikanischen Nation zusammenfasst.
In steter Rückbindung an die in dem Dokument niedergelegten Ideale der Gleichheit aller Menschen, ihren naturgegebenen Rechten und der Volkssouveränität zeichnet Jill Lepore die Geschichte der Vereinigten Staaten mit ihren Brüchen und Widersprüchen nach: So stellte die Verfassung, wie die Autorin an vielen Beispielen immer wieder herausarbeitet, trotz ihres verbindenden Charakters beachtliche Teile der Bevölkerung lange Zeit eben nicht gleich, etwa in der Duldung der Sklaverei oder beim Ausschluss der Frauen vom allgemeinen Wahlrecht. Lepore beleuchtet das Ringen um die Ausgestaltung der amerikanischen Demokratie, den Kampf gegen Unterdrückung und Diskriminierung, die Gleichberechtigung der Geschlechter, die zwiespältige Rolle der Medien und den fragilen Zusammenhalt einer Gesellschaft, die als Weltmacht auch im Brennpunkt globaler Herausforderungen steht. Mit großer Genauigkeit, facettenreich und ebenso empathisch wie kritisch schaut Jill Lepore auf die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in den USA, die sie vielfach als Entfremdung von den Idealen der Nation deutet.