Inhaltsbeschreibung
Unter den globalen Mächten ist sie einzigartig: In der Europäische Union verbinden sich eine kraftvolle Wirtschaft mit hohen sozialen Standards, einem ausdifferenzierten Rechtssystem und engagiertem, globalen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit. In ihrem Innern aber scheinen immer wieder und immer neue tiefe Differenzen auf. Die ideellen Grundkonstanten des vereinten Europas sehen sich mit populistisch motivierten Attacken konfrontiert, auch aus dem Innern des Staatenverbundes. Wie lässt sich dieses zwiespältige Bild erklären? Welche Entwicklungen, Trieb- oder auch Fliehkräfte sind in der Entstehung und der Ausgestaltung der Europäischen Union angelegt? Wie wirken sie sich in sozialer, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht aus? Welchen Einfluss haben außereuropäische Akteure?
Der Politikwissenschaftler Kai Hirschmann beleuchtet vor dem Hintergrund der Entstehungsgeschichte der Europäischen Union die Ursachen für die zahlreichen Friktionen, wie sie sich etwa in wachsendem Populismus, im Brexit, im Umgang mit Geflohenen und in separatistischen Tendenzen zeigen. Hirschmann sieht die Union an einer entscheidenden Wegmarke – eine gute Zukunft des Staatenverbundes verlange unabdingbar nach mutigen, befreienden Reformen, überzeugenden Perspektiven und mitreißenden Visionen.