Inhaltsbeschreibung
Politische Partizipation spiegelt gesellschaftliche Verhältnisse und zugleich deren Wandel: Menschen partizipieren, um Zustände zu ändern oder um sie zu bewahren, andere drücken in ihrem Partizipationsverhalten vor allem Protest aus. Manche verweigern aus den unterschiedlichsten Gründen vollständig, teil- oder zeitweise politische Partizipation. Die vergangenen 30 Jahre seit dem Systemumbruch in der DDR bieten Anlass, das Ausmaß und die Motive, die Unterschiede oder die Veränderungstrends politischer Partizipation in Ost- und Westdeutschland zu vergleichen und zu analysieren.
Die Beiträge des Bandes widmen sich insbesondere zwei Phänomenen und deren medialer Begleitung: Sie fragen einerseits nach der latenten oder vehementen, durch Wahlverweigerung oder Desinteresse manifestierten Abwendung von der Demokratie. Andererseits schauen sie auf die wahlwirksamen Protesthaltungen, die Positionen und Parteien außerhalb des demokratischen Spektrums favorisieren. Beides, so der Tenor des Bandes, stelle eine ernsthafte Herausforderung des parlamentarischen Systems dar. Ihr sei durch verstärkte Motivation, ein demokratiefreundliches Medienangebot und bürgernahe Mitwirkungsformen zu begegnen, um möglichst viele Menschen anzusprechen.