Inhaltsbeschreibung
Alle können es im eigenen Leben feststellen: Es sind weit überwiegend Frauen, die sich in unserer Gesellschaft um menschliche Grundbedürfnisse kümmern. Sie sind es, die bei (Körper-)Pflege, Erziehung und Bildung, Mahlzeiten, Sauberkeit, Trost und Begleitung, Betreuung und Unterstützung gefragt sind. Das ist im Wortsinn unbezahlbar, bleibt aber zugleich vielfach tatsächlich unbezahlt. Woraus speist sich diese tradierte oder unreflektierte, bewusste, zugemutete oder übersehene Haltung, elementare gesellschaftliche Dienste Frauen und viel zu oft nur ihnen zuzuweisen?
Welche Rollenbilder liegen dem zugrunde? Warum fehlen immer noch weithin kraftvolle Bemühungen, die nicht nur finanzielle, sondern auch soziale und ideelle Schieflage zu beseitigen, die sich aus der ungleichen Bewertung des Geleisteten ergibt? Almut Schnerring und Sascha Verlan fordern Umdenken und Umlernen. Alle seien von Beginn an in Care, also in die begrifflich weit gefasste Sorge um das menschliche Wohl, einzubeziehen. Die Gesellschaft werde umso solidarischer, menschlicher und zukunftsfähiger, je mehr und je eher Care endlich die ihr gebührende soziale und ökonomische Wertschätzung erfahre.