Inhaltsbeschreibung
Die Sturmabteilung (SA) der NSDAP entstand Anfang der 1920er-Jahre. Spätestens bis zu den frühen 1930ern war sie zu einer mächtigen paramilitärischen Organisation und zum zentralen Bestandteil der nationalsozialistischen "Politik der Straße" geworden. Mit ihrem Terror gegen politische Gegner, Juden und Andersdenkende spielte sie eine wichtige Rolle bei der Erlangung und Festigung der Macht der Nationalsozialisten. 1934 ließ Hitler die SA-Führung um Ernst Röhm ermorden, die Organisation büßte ihre Mitspracherechte auf höchster Ebene ein.
Der Historiker Daniel Siemens widerspricht in seiner Gesamtdarstellung gleichwohl der weitverbreiteten These einer ab 1934 mehr oder weniger bedeutungslosen SA. Obwohl die "Braunhemden" an Einfluss verloren hatten, blieb die SA doch die größte Massenorganisation und war somit eine maßgebliche Stütze der NS-Herrschaft. Auch während der Kriegsjahre spielte sie eine wichtige Rolle bei der ideologischen Schulung und war in den besetzten Gebieten tätig; SA-Verbände und hochrangiges SA-Personal begingen massive Kriegsverbrechen. Siemens zeigt auch, wie die Rolle der Organisation im Diskurs der Nachkriegsjahre heruntergespielt wurde.