Inhaltsbeschreibung
Die Auseinandersetzung um die Asylpolitik hat die Bundesrepublik Deutschland seit ihrem Bestehen begleitet. Über die konkrete Anwendung der im Grundgesetz verankerten Formel "Politisch Verfolgte genießen Asylrecht" wurde von Anfang an heftig diskutiert. Nach der deutschen Wiedervereinigung gipfelten die Debatten in der Grundgesetzänderung von 1993, die eine Einschränkung des Asylrechts bedeutete - gleichwohl blieb die Kontroverse um Flucht und Asyl bestehen.
Patrice G. Poutrus beschreibt in seiner zeithistorischen Studie, was die Debatte über die Jahrzehnte hinweg kennzeichnete. Bis heute, so Poutrus, spiegele die Anwendung des Asylrechts immer auch die jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Stimmungslagen. Er sieht im über die Jahrzehnte auszumachenden Widerstreit zwischen Befürwortern einer liberalen und Verfechtern einer restriktiven Asylpolitik nicht zuletzt eine Auseinandersetzung um die politische Kultur und das gesellschaftliche Selbstverständnis.