Inhaltsbeschreibung
Die deutsche Gesellschaft ringt, so scheint es, um ihr Selbstverständnis. Welche Werte oder Grenzen sollen gelten? Wer kann sich wann und wie zugehörig fühlen? Wer leidet unter mangelnder Teilhabe? Welche Folgen zeichnen sich angesichts wachsender Verunsicherung und gesellschaftlicher Fragmentierung für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Menschen ab?
Ulrich Wickert, Journalist und Kosmopolit, setzt ein unabdingbares Maß an Identifikation mit ebenso unabdingbaren Werten voraus, damit das Gemeinwesen Bestand haben könne. Diese Werte, so Wickert, seien aber entgegen manch populistischer Agenda nicht für alle Zeiten gesetzt oder statisch, sondern müssten das lebendige, mit Blick auf ihre gesellschaftliche Aktualität stets kritisch zu begleitende Ergebnis von Aushandlung, Debatte und Reflexion sein. Auf diese Weise entstehe Raum für Pluralität wie für Zugehörigkeit und Empathie, und die Verantwortlichkeit aller für die Gesellschaft werde gestärkt. Zugleich werde demokratiegefährdender Unverbindlichkeit ebenso entgegengewirkt wie einer bewussten oder erzwungenen Exklusion.