Inhaltsbeschreibung
Pulverfass oder Krisenherd? Solche dem Nahen Osten oft zugeschriebenen Begriffe lassen wenig Raum für die Hoffnung, dass sich in der Region die Dinge bald zum Positiven wenden. Besonders Syrien steht in den konventionellen Erzählungen für Ohnmacht und Perspektivlosigkeit – für ein Land, in dem die wehrlose Bevölkerung dem Ringen ausländischer Mächte ausgeliefert ist.
Daniel Gerlach setzt dieser Berichterstattung etwas entgegen, ohne die Lage in Irak, Syrien, der Golfregion und Nordafrika schönzureden. Im Mittelpunkt seiner Mut machenden Darstellung stehen nicht, wie so häufig, internationale Akteure und ihre Stellvertreter, sondern die Perspektiven der Bewohnerinnen und Bewohner der Region. Der Autor lenkt zwar den Blick auf die von inneren Konflikten geplagten arabischen Gesellschaften, erinnert aber zugleich daran, dass diese keineswegs handlungsunfähig sind – im Gegenteil: für Gerlach sind die gesellschaftlichen Gruppen wirkmächtige Kräfte, die die arabische Welt verändern und das Leben der Menschen lebenswerter und hoffnungsvoller machen können.