Inhaltsbeschreibung
Demenz ist mehr als eine medizinische Herausforderung. Der Umgang mit mentalen Veränderungen verlangt allen Beteiligten viel ab: den unmittelbar Betroffenen, den Angehörigen, den Begleitenden und Pflegenden. Gleichwohl greife es zu kurz, so der Tenor dieses Sammelbandes, Demenz auf Verlust oder Mangel zu reduzieren. Menschen mit Demenz seien und blieben Mitglieder der Gesellschaft, die sie nicht nur zu hören und zu respektieren habe, sondern aufgerufen sei, ihnen Teilhabe zu ermöglichen.
Aus dieser kulturwissenschaftlich begründeten, inklusiven, auf den Auftrag der Sorge abstellenden Perspektive stellt der Band Akteure im Umgang mit dementen Menschen vor und erörtert Ansätze zu ihrer Selbsthilfe und Unterstützung. Er hinterfragt das Paradigma einer Gesellschaft, in der mentale oder körperliche Einschränkungen als defizitär gebrandmarkt werden. Kritisch reflektiert das Buch zudem die verbreitete Praxis der 24-Stunden-Pflege durch zumeist osteuropäische Frauen und den medialen Umgang mit Demenz.