Inhaltsbeschreibung
Der Mensch kam nie ohne Drogen aus – wenn man darunter all das versteht, was aus rituellem Anlass, mit berauschender, leistungs- oder genusssteigernder Wirkung verzehrt, getrunken oder geraucht wurde. Erst vergleichsweise spät fanden, zumeist vermittelt über die Medizin, synthetisch hergestellte Drogen immer weitere Verbreitung. Seither ringen deren Befürworter und Gegner um die Grenzen des Erlaubten, während das illegale Drogengeschäft gewaltige Gewinne generiert.
Weltweit streiten Gesellschaften um den angemessenen Umgang mit Substanzen, die so vieles sein können: lebensbedrohlicher Strudel Gescheiterter oder angesagtes Partystimulans, unabdingbarer Treibstoff für Überforderte oder Hoffnung Schwerkranker. Wie gehen Menschen im 21. Jahrhundert mit synthetischen Drogen und ihrem Potenzial um? Welche Interessen haben Dealer, Konsumierende, Strafverfolgung und Medizin mit Blick auf die Zugänglichkeit und Legalität von Drogen? Welche Anreize zur (auch) drogenbasierten Selbstoptimierung bieten Gesellschaften, denen es so unübersehbar um Leistung, Erfolg, Durchhaltevermögen und individuellen Marktwert geht? Alexander Wendt urteilt nicht, sondern beobachtet. Das Thema sei, so sein Fazit, zu komplex für eindimensionale Lösungen.