Inhaltsbeschreibung
Migration ist aus der Geschichte Deutschlands nicht wegzudenken, schon gar nicht aus der jüngeren. Ob als Vertriebene nach dem Zweiten Weltkrieg, als Vertragsarbeiter in der DDR, als Spätaussiedler, als "Gastarbeiter", als Geflüchtete: Menschen brachten Lebensgewohnheiten und Mentalitäten, Sprachen, Traditionen und Hoffnungen in eine neue Identität ein. Gleichwohl wurden Migrantinnen und Migranten lange Zeit entweder ignoriert oder in eine missverständliche Integration oder Assimilation gedrängt.
Inzwischen hat ein Viertel der deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger eine Zuwanderungsgeschichte. Doch noch immer, meint Jan Plamper, halte sich gegenüber dem Phänomen Migration ein Entweder-Oder, das einzelne Elemente der Identität einer Person in den Vordergrund schiebe. Er plädiert für ein Verständnis von Zugehörigkeit zu Deutschland, das die Pluralität von Identitäten anerkennt, wertschätzt und in Wert setzt.