Inhaltsbeschreibung
Ist das Amt des Bundespräsidenten mit tatsächlicher Macht verbunden? Beschränken sich seine Gestaltungsmöglichkeiten nicht auf die Verfassung wahrende Kontrollfunktionen, auf Repräsentation und Integration? Oder wohnt dem Amt vielmehr eine mal subtile, mal unübersehbare Wirkungsmacht inne, zumal in politischen oder gesellschaftlichen Krisensituationen?
Karl-Rudolf Korte hat als politischer Kommentator fünf Bundespräsidenten begleitet und beobachtet: mit je eigenem Stil der Kommunikation, Interaktion, Diskurs- und Integrationsfähigkeit, in wechselnden parteipolitischen Konstellationen, einem auch im Rahmen des Amtes durchaus individuellen Umgang mit politischen Akteuren und der Öffentlichkeit. Korte beschreibt aus profunder Kenntnis, fakten- und anekdotenreich die Dichotomie eines Amtes außerhalb des politischen Tagesgeschäfts, dessen Reputation und hohe normative Kraft im Gegensatz zur faktischen Machtarmut stehe, dessen Gestaltungsoptionen, vordergründig paradox, offenbar stark von den Erwartungen an dieses Amt abhängen und dem sich vielleicht gerade aus beidem verbal und nonverbal ein weites Feld an - auch situativen - Gestaltungsräumen eröffne.