Inhaltsbeschreibung
Das "Haus der Regierung" in Moskau war in den 1930er-Jahren Wohnort vieler Mitglieder der Sowjetelite. In den 550 vollmöblierten Wohnungen lebten Revolutionäre der ersten Stunde, Volkskommissare, Parteifunktionäre, marxistische Gelehrte, sozialistische Autoren und viele andere handverlesene Stützen des Regimes. Der alle sozialistischen Arbeitsrekorde brechende Bergmann Alexej Stachanow wohnte dort, ebenso Verwandte von Josef Stalin.
Das Haus an der Moskwa bot hohen Komfort, aber auch seine Bewohner waren nicht vor Verfolgung und Terror gefeit. Bevor das Haus 1941 kriegsbedingt evakuiert wurde, waren über 300 Bewohner des Hauses wegen "konterrevolutionärem" Verhalten erschossen und viele andere zu Haftstrafen verurteilt worden. Yuri Slezkine erzählt eine epische Saga, die zugleich eine Geschichte der russischen Revolution ist. So verwebt er Einzelschicksale, analytische Beschreibungen und kulturgeschichtliche Betrachtungen zu einer großen Erzählung über Leben und Sterben in der frühen UdSSR.