Inhaltsbeschreibung
Wie lässt sich Antisemitismus begreifen? Welchen Veränderungen in Zeit und Raum unterliegen die Wurzeln, aus denen er sich speist? Welche Interpretationsmuster bietet Antisemitismus in Wort und Tat, und in welcher Beziehung steht er zum Judentum, zum Staat Israel, zum Nahostkonflikt, zu sozialen und politischen Verwerfungen? Inwiefern scheint es geboten, von neuem Antisemitismus zu sprechen? Die Vielzahl der Fragen spiegelt das Chamäleonhafte und die Komplexität des Phänomens Antisemitismus, dem sich die Autorinnen und Autoren aus unterschiedlicher Perspektive nähern. Sie hinterfragen eigene Positionen und beleuchten nationalistisch oder populistisch gespeiste neue Erscheinungsformen des Antisemitismus, etwa in Deutschland, den USA, Frankreich, Polen oder im Nahen Osten.
Zudem untersuchen sie Bezüge zu den Themenfeldern Islam, Migration und Flucht und analysieren die Debatten um das Wesen und die Funktion von Antisemitismus. Diese haben sich, so der Tenor des Bandes, im 21. Jahrhundert entgegen früherer Erwartungen nicht etwa erübrigt, sondern vielmehr verschärft.