Inhaltsbeschreibung
Biografien prägen Menschen, umso mehr, wenn sie nicht so verlaufen, wie es einmal vorbestimmt schienen. Ostdeutsche haben mit der Zeitenwende 1989/90 einen tiefen Bruch im Vertrauten erleben und verkraften müssen. Die Bandbreite, das Verstörende, manchmal Tragische, aber auch Unverhoffte dieses Umbruchs legt nahe, dass er sich auf Werte und Einstellungen Ostdeutscher zum Leben, zur Politik, zur Demokratie auswirkt. Doch wie lassen sich diese Erfahrungen verständlich machen? Wie lassen sie sich dechiffrieren, damit, je nach Lage der Dinge, Verständnis möglich wird, Klischees und Vorverurteilungen entkräftet werden?
Die Journalistin Jana Hensel, Jahrgang 1976, und der 1952 geborene Wolfgang Engler, Kultursoziologe und Publizist, diskutieren kontrovers über die Folgen des abrupten Systemwechsels und der nachfolgenden Transformation für ostdeutsche Biografien, Einstellungen und Befürchtungen, Emanzipationen und Rückschläge. In ihnen spiegele sich, meinen beide, eine fortwirkende, am ehesten einer diffusen inneren Heimatlosigkeit verwandte Stimmungslage. Sie sei ein Schlüssel zum Verständnis des Ostens und der Ostdeutschen.
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