Inhaltsbeschreibung
Die Lebenswelten der Eliten und die der Bevölkerung driften seit Jahrzehnten immer weiter auseinander, so der Elitenforscher Michael Hartmann. Erbschaften, Dividenden, Managergehälter und Abfindungen ließen die Wohlhabenden immer wohlhabender werden, und mit ihrem Reichtum wachse auch ihre Macht in Politik und Gesellschaft. Der Sammelbegriff "Elite" steht dabei für die Personen, die durch ihr Amt oder ihr Eigentum in der Lage sind, gesellschaftliche Entwicklungen maßgeblich zu beeinflussen.
Durch Spenden und Sponsoring haben sie die Möglichkeiten, meist ohne jede demokratische Legitimation, gesellschaftliche Prozesse zu gestalten – und gleichzeitig in großem Umfang Steuern zu sparen. Hartmann zufolge höhle dies die Demokratie von innen aus. Gelegentliche Skandale brächten die trickreichen Steuervermeidungsstrategien der Reichen und Mächtigen zu Tage und erschütterten das Vertrauen der breiten Bevölkerung in das Steuer- und Rechtssystem noch mehr. Dies habe die zunehmende Politikverdrossenheit und nicht zuletzt auch den Aufstieg des Rechtspopulismus begünstigt.