Inhaltsbeschreibung
Welchen Weg nahmen die beiden großen christlichen Kirchen in der NS-Zeit? Obwohl in ideologischer Gegnerschaft zum Christentum, verstand sich das Regime zumal in seinen Anfangsjahren auf die Indienstnahme vieler Gläubiger wie auch Repräsentanten der Kirchen. Dabei spielten politische Tatbestände insbesondere der Zwischenkriegszeit den Nationalsozialisten in die Hände: die massive Verfolgung der Kirchen insbesondere in der Sowjetunion, der Laizismus als Staatsprinzip sowie ein verbreitetes Misstrauen in Kirchenkreisen gegenüber der liberalen Demokratie.
Olaf Blaschke untersucht viele Facetten der Beziehungen zwischen den christlichen Kirchen und dem Nationalsozialisten: Was förderte, was behinderte kirchliche Zustimmung zur NS-Ideologie? Wie bewerteten die Kirchen aus ihrem Weltbild heraus die Judenfeindschaft, den Militarismus, die Verfolgung von Minderheiten? Wie reagierten sie auf die wachsende eigene Bedrängung? Aus welchen Quellen speiste sich kirchliche Opposition, und wer waren ihre Träger? Welche strukturellen Unterschiede im Umgang mit dem Nationalsozialismus lassen sich zwischen den Konfessionen ausmachen? Wie ist nicht zuletzt das Reichskonkordat mit dem Vatikan zu bewerten? Das Buch zeichnet ein detailreiches Bild der Kirchen im Nationalsozialismus, das zu vielschichtig scheint, als dass es sich auf die Pole von Zustimmung oder Gegnerschaft reduzieren ließe.
Externer Link: http://www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/dossier-nationalsozialismus/