Inhaltsbeschreibung
Gibt es den muslimischen Mann? Die Journalistin Sineb El Masrar identifiziert verbreitete, tradierte, nicht zuletzt religiös konnotierte Grundkonstanten hinsichtlich der Rollenbilder, Erwartungen, Vorbehalte, Prägungen. Sie seien ein fester Sozialisationshintergrund, dem sich muslimische Männer als Familienmitglied und im öffentlichen Leben unterwerfen, ihn aber auch ignorieren oder sich ihm widersetzen können. Für andere stelle die säkulare Gesellschaft des 21. Jahrhunderts eine Herausforderung dar, die einer der Gründe für den Rückzug in extremistische oder auch kriminelle Milieus sein könne.
Die Autorin hat mit muslimischen Männern in den unterschiedlichsten Lebenslagen gesprochen. Sie fragt nach dem Einfluss familiärer Erziehung, geschlechtsspezifischer Rollenerwartungen und Sexualmoral - auch in Moscheen und Communities -, nach dem Selbst- und Menschenbild, nach schulischen und beruflichen Chancen und dem Umgang mit Deprivationserfahrungen. Sineb El Masrar wirbt für mehr Eigenverantwortung in der Gestaltung des eigenen Lebensentwurfs und erinnert an die Verantwortung der Gesellschaft in diesem Prozess.