Inhaltsbeschreibung
1938 war ein Wendepunkt. Mit den Pogromen vom 9. auf den 10. November wurde unübersehbar, dass aus Diffamierung und Entrechtung der Juden im nationalsozialistischen Deutschland die ungehemmte Verfolgung bis hin zum Mord geworden war. Auch Homosexuelle, Roma, Sinti, Zeugen Jehovas und andere von den Nationalsozialisten Stigmatisierte mussten um Sicherheit und Leben fürchten. Die Angegriffenen fanden sich weitestgehend schutzlos: Viele wandten sich insbesondere von den jüdischen Bürgern ab: manche aus Angst um die Folgen für die eigene Existenz, andere aus Gleichgültigkeit oder gar Überzeugung.
Kaum einer fragte offen nach dem Schicksal Inhaftierter oder Deportierter, nur wenige stellten sich entschlossen und mutig vor die Verfemten. Während der NS-Staat ihre planmäßige Vernichtung vorbereitete, stießen Juden vielfach an verschlossene Türen und Grenzen, wenn sie Nachbarn und Freunde um Hilfe baten oder sich ins Ausland zu retten suchten. 1938, so legen es die Zeitzeugenberichte, Texte und Bilder dieses Buches nahe, mahnt uns Heutige eindringlich dazu, allen, auch den latenten Zeichen von Intoleranz, Ausgrenzung und Hass entgegenzutreten, ehe aus dem Glimmen ein Flächenbrand wird.
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