Inhaltsbeschreibung
Ende April 1945 hissten sowjetische Soldaten die Flagge der UdSSR auf dem Reichstagsgebäude in Berlin. Die Einnahme dieses deutschen Wahrzeichens symbolisierte - auch wenn der Reichstag während der Herrschaft der Nationalsozialisten kaum Bedeutung hatte - den Sieg über den Faschismus. Etliche Rotarmisten verewigten sich mit Holzkohle oder Kreide im Mauerwerk. Hunderte dieser kyrillischen Inschriften sind auch nach der Umbauphase des Gebäudes in den 1990er-Jahren erhalten geblieben.
Karin Felix war fast 25 Jahre lang im Besucherdienst des Deutschen Bundestages tätig und hat die russischen Graffitis akribisch dokumentiert. In diesem Buch sind die noch erhaltenen Inschriften aus allen Teilen des Reichstagsgebäudes fotografisch abgebildet, übersetzt und - wo möglich - um die Namen und Herkunftsorte der Soldaten ergänzt. Zudem hat sie Zuschriften und Dokumente von Beteiligten und Angehörigen zusammengestellt. So ist diese Dokumentation ein Plädoyer für Erinnerung, Versöhnung und Austausch.