Inhaltsbeschreibung
Sie sind klein, sie sind still, und kaum jemand kennt sie: die Minderheiten des Balkans. Sieben Bevölkerungsgruppen, über mehrere osteuropäische Länder verteilt, leben im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne. Hierzu zählen Muslime slawischer Herkunft wie die Torbeschen Mazedoniens oder die Pomaken Bulgariens, aber auch drei balkanromanische, nicht slawische Gruppen, darunter die kaum bekannten Aromunen und die Istrorumänen. Der Schweizer Historiker Cyrill Stieger stellt eine vom Aussterben bedrohte Welt im Herzen Europas vor, deren kultureller und sprachlicher Reichtum ihresgleichen sucht.
In der Begegnung mit den Minderheiten zeigen sich Anzeichen voranschreitender Assimilierung an die jeweilige Mehrheitsgesellschaft genauso wie der Wunsch nach Wahrung der ursprünglichen Identität. Dem langjährigen Korrespondenten der Neuen Zürcher Zeitung gelingt ein überzeugendes Plädoyer gegen das "Vergessen": Er kombiniert anschauliche Berichte über zahlreiche Reisen, auf denen er die Lebenswirklichkeit der Minderheiten aus erster Hand erfahren konnte, und bereichert sie durch faktenreiche Darstellungen ihrer komplexen Entwicklungsgeschichte.