Inhaltsbeschreibung
Ein Krieg nach dem Krieg: Im Winter 1918/19 schwiegen zwar formal die Waffen, aber das bedeutete keineswegs Frieden. In vielen Teilen Deutschlands brachen sich extreme politische Spannungen und soziale Not in bürgerkriegsähnlichen Unruhen Bahn. Überdies grassierte weltweit mit der Spanischen Grippe eine der schwersten Pandemien der Menschheit.
Im Januar 1919 begannen unter diesen Vorzeichen in Paris die Verhandlungen über den Umgang mit den besiegten Deutschen und die politische Neuordnung in- und außerhalb Europas. Verzweifeltes, auch verbohrtes Ringen auf deutscher Seite um verlorenes Terrain, im Wort- wie im übertragenen Sinne, stieß auf eine keinesfalls stabile Allianz der Siegerstaaten, deren Agieren durch Härte, Rache, Vergeltung, Eigeninteresse, aber auch das Bemühen um eine künftige Weltordnung geprägt war. Andreas Platthaus stellt die Monate zwischen November 1918 und der Verabschiedung des Versailler Vertrags 1919 als eine Zeit der zumeist gewaltsamen und insbesondere für Deutschland nachhaltig fortwirkenden Weichenstellungen vor.