Inhaltsbeschreibung
Nach dem Ende des Nationalsozialismus sahen sich Verantwortliche in den beiden neu entstehenden Staaten in Deutschland mit der Herausforderung konfrontiert, eine funktionierende und effektive Verwaltung aufzubauen. Dabei wurden zahlreiche Personen, die im Nationalsozialismus in Ämtern und Funktionen waren, unter geringem öffentlichem Widerspruch wieder in den Verwaltungsapparat integriert.
Während in der Bundesrepublik der Entnazifizierungsprozess bald beendet wurde, verstand sich die DDR per Selbstdeklaration als antifaschistisch. Gleichwohl bestanden auch hier personelle Kontinuitäten zur NS-Zeit, wenn auch zahlenmäßig weniger ausgeprägt. Dieser Sammelband gibt einen Überblick über den Forschungsstand zu zahlreichen Ämtern und Behörden in Ost und West und zeigt unter anderem auf, wie, unter welchen Umständen und in welchem Ausmaß ehemalige NS-Funktionäre ihre Karrieren nach 1949 fortsetzen oder gar aktiv vorantreiben konnten.