Inhaltsbeschreibung
Es steht schlecht um das Parlament der Welt: 1945 unter dem Eindruck beider Weltkriege als Forum der Verständigung geschaffen, sind Einfluss und Ansehen der UNO im freien Fall: Despoten verweigern sich ihren Idealen, Autokraten verteidigen vermeintlich nationale Interessen, Ideologen instrumentalisieren die UNO, Gegner betreiben ihre Abschaffung, und Korrupte weiden ihre Ressourcen aus. Dazu gesellt sich Versagen in Kriegsgebieten und Krisenzeiten. Nicht immer ist dies der UNO anzulasten, es wird ihr aber oft zugerechnet.
Marc Engelhardt, der als Journalist seit langem sowohl über die UNO als auch aus den Krisengebieten Afrikas berichtet, beleuchtet die vielen Defizite, die insbesondere der fragwürdige Umgang der USA unter Trump mit der Weltorganisation noch verschärft habe – etwa die notorische Finanzschwäche, die Trägheit ihrer Einrichtungen oder die aufgeblähte Bürokratie, die es durch Reformen zu überwinden gelte. Auch wenn sich die UNO mit gewaltigen inneren Herausforderungen konfrontiert sehe, so sei sie doch die einzige globale Institution, die die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts – Krieg und Gewalt, Hunger, Vertreibung, Armut, Flucht, Ressourcenschwund und Klimawandel – zum Wohle der Menschheit annehmen könne.