Inhaltsbeschreibung
Keine gute Presse: Preis- und Strategieabsprachen sowie Manipulationen bei Abgaswerten belasten das Image der deutschen Autoindustrie, und auch der intransparente Umgang mit Skandalen rund um das Auto kommt bei vielen nicht gut an. Zudem vertragen sich die wachsende Feinstaubbelastung und überlastete Straßen offensichtlich nicht mit medizinischen oder ökologischen Belangen.
Ungeachtet dessen sei, so die Autoren, für das Gros der Verbraucher bis heute unverzichtbar, was, staatlich protegiert, seit der Frühzeit des Individualverkehrs als Inbegriff des guten Lebens galt: sich individuell zu jeder Zeit an jeden Ort bewegen zu können. Während die Automobilindustrie in Werbung und Modellpolitik weiterhin den Traum grenzenloser Mobilität befeuere, halte sich der Staat angesichts der ökonomischen Macht der Autobauer und des Unmuts der Verbraucher mit steuernden Vorgaben auffallend zurück. Weert Canzler und Andreas Knie arbeiten die historisch gewachsenen Zusammenhänge zwischen dem auto-mobilen Lebensgefühl, der Autoindustrie und der Verkehrspolitik heraus. Sie fragen nach Ansätzen und Stellschrauben für die Mobilität der Zukunft - nicht nur in technischer, sondern auch in mentaler Hinsicht.