Inhaltsbeschreibung
Menschen, die neben Orangenfeldern unter Planen und in improvisierten Zeltstädten leben – eine beschämende Realität, mitten in Europa. Gilles Reckinger hat afrikanische Erntehelfer in Kalabrien über einen längeren Zeitraum begleitet. Was er dabei entdeckt hat, sind ausbeuterische Arbeitsverhältnisse, menschenunwürdige Lebensbedingungen, tiefste Verzweiflung, soziale Kälte und Rassismus. In dieser strukturschwachen Gegend Italiens bilden illegalisierte Afrikaner das Rückgrat der Obst- und Gemüseindustrie – und doch sind sie deren schwächstes Glied und der Willkür von Gutsbesitzern und Vorarbeitern ausgeliefert.
Viele der Migranten sind seit Jahren in Süditalien gestrandet. Manche wollten niemals nach Europa, andere erhofften sich dort ein würdiges Leben. Reckinger dokumentiert ihre Lebenssituation, beschreibt ihre individuellen Lebensschicksale und Überlebensstrategien. Zugleich werden die Schattenseiten der europäischen Migrationspolitik, die Mechanismen ökonomischer Ausbeutung und Dynamiken von Ausgrenzung und Erniedrigung offenbar.