Inhaltsbeschreibung
Dieser Essay ist ein leidenschaftliches Plädoyer, für sich selbst zu sprechen - abseits von Ideologie oder politischer Agenda. Er ist zugleich eine kurze kulturgeschichtliche Abhandlung gutgemeinter Vereinnahmungen: etwa von Geflüchteten durch Ehrenamtliche, die deren Geschichte so vortragen als wäre es ihre eigene. Der Essay beschreibt Irrtümer, Falschdarstellungen und Missverständnisse, die auftreten, wenn gegenseitiges Zuhören nur unzureichend stattfindet: wenn etwa von Künstlern Konzerte veranstaltet werden, bei denen Geflüchtete als Staffage in einem Chor auftreten, oder wenn osteuropäische Bürger klischeehaft als Europäer vom Rand dargestellt werden.
Auf der Suche nach dem, was die Kunst, für sich selbst zu sprechen, ausmacht, findet Gernot Wolfram etliche Beispiele für solche Vereinnahmungen. Er beschreibt aber auch Menschen, die trotz aller Widerstände Wege gefunden haben, selbst für ihre Anliegen einzustehen. So liefert sein Essay zahlreiche Hinweise darauf, wie ein Austausch auf Augenhöhe gelingen kann.