Inhaltsbeschreibung
Integration im Staat des Grundgesetzes: Bei den meisten, Einheimischen wie Zugewanderten, dürfte dieser Anspruch Konsens für ein Leben in Deutschland sein. Doch nicht nur in Zeiten strapazierter Deutungshoheit über den Begriff Integration stelle sich, so Joachim Wagner, die Frage nach integrationshemmenden Faktoren, insbesondere durch Lesarten des Islam, die im Widerspruch zu grundgesetzlich oder gesellschaftlich formulierten Erwartungen stehen.
Wagner konstatiert eine übergroße Autorität islamischer Lehren und Lehrender, auch im Umgang der Geschlechter, mit negativen Auswirkungen auf die Bereitschaft zur sozialen Integration. Er verweist auf Defizite im Spracherwerb bei Kindern, die in abgeschotteten Familien aufwachsen, und auf die damit verbundenen Nachteile für deren Bildung und Erwerbsleben. Die gesellschaftliche Integration leide unter überzogenen Erwartungen an die Toleranz Anderer und unter dem Transfer von Konflikten aus den Herkunftsländern. Wagner blendet die Defizite und Hürden der deutschen Gesellschaft nicht aus: etwa die mangelnde Ausstattung der Schulen, die Überforderung der Kommunen bei Integrationsangeboten, die schwierige Suche nach einem Ausbildungsplatz oder einer Wohnung. Das Buch regt zu einer kritischen Debatte über den Islam und die Integration an.