Inhaltsbeschreibung
Eine Stadt als Labor? Die belgische Stadt Mechelen war bereits auf dem Weg in untragbare soziale Verhältnisse: wachsende Kriminalität, Verwahrlosung des öffentlichen Raums, Abwanderung sozial mobiler Schichten, Resignation, Verbitterung und Ausgrenzung. Mechelens Bürgermeister Bart Somers begnügte sich nicht mit Ursachenforschung oder Schuldzuweisungen. Er holte die verschiedensten Milieus an einen Tisch und entwarf gemeinsam mit ihnen Strategien für ein Zusammenleben der unterschiedlichen Gruppen.
Im Fokus stand nicht so sehr die konsequente und zeitnahe Reaktion auf Kriminalität und Vandalismus. Weit mehr erreichte Somers durch Investitionen in die Sicherheit und Sauberkeit der Stadt, mit wertschätzender Kommunikation, mit dem Werben für eine gleichberechtigte Teilhabe der Geschlechter und für bürgerschaftlichen Gemeinsinn – durchaus gegen religiös oder weltanschaulich motivierten Widerstand, aber auch mit verblüffendem Erfolg bei Menschen, die sich bislang am Rande der Gesellschaft sahen. Somers setzt sich kritisch mit Lebensweisen auseinander, die seinem Verständnis von Bürgerschaft entgegenstehen. Die Entwicklung Mechelens zu einer sozial weitgehend intakten Gemeinde zeige, wie Integration möglich sei.