Inhaltsbeschreibung
Mit der Corona-Pandemie erwachte weltweit die Erinnerung an eine lange Zeit beinahe vergessene Katastrophe: die Spanische Grippe, die von 1918 bis 1920 weltweit Dutzende Millionen Menschen dahinraffte und damit weit mehr Opfer forderte als der Erste Weltkrieg. Mit amerikanischen Soldaten gelangte die Krankheit nach Europa und verbreitete sich rasch von den Fronten des Weltkriegs aus. Heimkehrende Soldaten aus allen Teilen der Welt trugen die Spanische Grippe dann in ihre Heimatländer, von denen zumal die ärmeren kaum über die medizinischen Mittel verfügten, der Krankheit Herr zu werden und besonders hohe Todesraten zu verzeichnen hatten. Das vom Krieg ausgelaugte Europa traf die Pandemie mit voller Wucht nach dem Ende der Kampfhandlungen, in einer Zeit grundstürzender gesellschaftlicher Veränderungen.
Laura Spinney beleuchtet in globaler Perspektive die Vorgeschichte und den Verlauf der Spanischen Grippe, den Umgang mit der Krankheit sowie die praktischen Auswirkungen und mentalen Folgen in den Gesellschaften. Vor dem Hintergrund globaler medizinischer, ökonomischer und sozialer Herausforderungen durch das Corona-Virus hat das 2018 verfasste Buch eine über die historischen Fakten hinausweisende Aktualität.