Inhaltsbeschreibung
Leipzig 1979: Realsozialistischer Mehltau liegt über Stadt und Land. Eine Gruppe junger Leute entdeckt, wie und wo sie mit kleinen Widerborstigkeiten, Freiheiten und Provokationen das System herausfordern kann. Gleichgesinnte finden sich. Man wohnt in Abbruchhäusern, feiert und diskutiert nächtelang, druckt subversive Flugblätter. Ihre Aktionen wirken ansteckend und ermutigend auf die einen, regimefeindlich und strafwürdig auf die Obrigkeit.
Mutig, einfallsreich und nahezu ohne moderne Mittel der Meinungsmobilisierung planen die jungen Leipziger ihre ganz persönliche Revolte, überstehen Verhöre, feiern kleine Siege und durchleben bittere Niederlagen. Die Bewegung erfasst schließlich Prag und Berlin. Das Buch lässt seine Leserschaft aus nächster Nähe die bedrückende Atmosphäre der untergehenden DDR spüren. Ironischerweise aber war es, zumal in Leipzig, wohl gerade diese Agonie, die viele junge Menschen in ihrer Rebellion gegen geistige Enge und Unfreiheit bestärkte.