Inhaltsbeschreibung
Wie leben Menschen in einem Land, in dem ein geschlossener Fenstervorhang Demütigung nach sich zieht und das Abweichen von der verordneten Norm in die Verbannung führt? Was empfinden Menschen, die in grausam-bürokratischer Arroganz am Besuch der sterbenden Mutter gehindert werden? Aus Nordkorea gibt es keine unzensierten, kritischen Berichte.
Bandi – das Pseudonym schützt den 1950 geborenen, noch im Lande lebenden Autor – hat die neun literarischen Texte dieses Buches in den 1990er-Jahren verfasst und konnte sie unter Lebensgefahr außer Landes schaffen lassen. Eindringlicher als jedes Sachbuch vermögen sie eine Lebenswirklichkeit zu spiegeln, in der eine Diktatur Selbstbestimmung und Menschenwürde mit Füßen tritt, Angst und Denunziantentum zur Herrschaftssicherung perfektioniert hat und leiseste Regungen von Individualität und Freiheit mit Haft, Folter oder Tod ahndet.