Inhaltsbeschreibung
Es scheint paradox: Einerseits lebt der Großteil der Menschen immer länger, ist gesünder und hat bessere Aufstiegschancen, andererseits hat die ökonomische Ungleichheit in den vergangenen Jahren zugenommen. Während in Volkswirtschaften wie China und Indien eine immense Anzahl an Menschen den Sprung aus der Armut geschafft hat, bleiben gleichsam viele Menschen von Wohlstand und individuellen Entwicklungsmöglichkeiten ausgeschlossen.
Der Wirtschaftsnobelpreisträger Angus Deaton beschäftigt sich mit den ökonomischen Entwicklungen der vergangenen Jahrzehnte. Der Globalisierung schreibt er einen großen Anteil an den Erfolgen bei der Armutsbekämpfung zu, konstatiert aber auch ein nach wie vor drastisches Ausmaß globaler Ungleichheit. Kritisch nimmt er die aktuell praktizierte Form der Entwicklungshilfe in den Blick, die, so der Autor, an dem Dilemma kranke, dass sie vor allem dort wirke, wo sie auf vorhandene Infrastruktur und politische Stabilität trifft, dadurch dort aber wiederum kaum gebraucht werde. In der Gesamtschau ist Deatons Tenor jedoch optimistisch. So sieht er trotz wiederkehrender Rückschläge keinen Grund, warum sich die Lebensverhältnisse vieler Menschen nicht weiter verbessern sollten.