Inhaltsbeschreibung
Lateinamerika ist reich an Rohstoffen. Eine wachsende Bevölkerung mit steigenden Ansprüchen an ein gutes Leben, vor allem aber massive ökonomische Interessen in- und ausländischer Konzerne führten dort in den vergangenen Jahrzehnten zu einer weitgehend schrankenlosen Ressourcenausbeutung. In den traditionell wachstumsorientierten lateinamerikanischen Ökonomien wurde dieser so genannte Extraktivismus bislang nicht zuletzt wegen sozialer Komponenten vielfach kritiklos hingenommen. Nun regt sich Widerstand, nicht zuletzt vonseiten indigener Völker, die ihre Lebensgrundlagen bedroht sehen.
Ausgehend davon, dass der Extraktivismus mit Blick auf die Endlichkeit der Ressourcen keine ökologische, aber letztlich auch keine ökonomische Zukunft haben könne, fragt Bartelt nach den - teils tradierten - Konfliktlinien zwischen der einseitigen Ausrichtung auf Wachstum, den Rechten der indigenen Völker an den Ressourcen sowie neuen, teils ökologisch ummäntelten Strategien globaler Wirtschaftseliten. Er stellt zudem den Beitrag der lateinamerikanischen Zivilgesellschaft zur Milderung der komplexen Probleme und Verwerfungen vor.