Inhaltsbeschreibung
Die Oktoberrevolution als Weltereignis: In den einhundert Jahren nach 1917 hat die Erinnerung an die Russische Revolution in Osteuropa und auf der ganzen Welt vielerlei Zwecken gedient, als Vor- oder als Schreckensbild, als Legitimation oder Motivation, als Gegenstand von Aufarbeitung oder Verdrängung. Aber wie hat sich die Perspektive über die Jahre gewandelt? Dieses Buch zeigt, dass die Geschehnisse im Laufe der Zeit ständigen Umdeutungen und Neubewertungen unterworfen waren. Losgelöst von den tatsächlichen Ereignissen und Folgen wurde das Narrativ der jeweiligen politischen und gesellschaftlichen Lage angepasst.
Elf Essays internationaler Autoren beleuchten, stets ausgehend von einem runden Jubiläum, den jeweiligen Blick auf die Revolution und betten die Auseinandersetzung mit ihr in den zeithistorischen Kontext ein. So spannen die Autoren ein breites Panorama: von zeitgenössischen Debatten, dem Terror des Stalinismus, dem Kalten Krieg und der Wirkung auf globale sozialistische Bewegungen bis hin zur Bewertung nach dem Zerfall der Sowjetunion und dem Gedenken im heutigen Russland.