Inhaltsbeschreibung
Der Begriff "Jim Crow" bezeichnet das historische System allumfassender Diskriminierung Schwarzer Amerikaner nach dem Ende der Sklaverei in den USA. Die unter diesem Begriff subsumierten Gesetze regelten bis in die 1960er-Jahre hinein die Rassentrennung, speziell in den südlichen Bundesstaaten, und standen darüber hinaus für verbindliche Sozialnormen, die Afroamerikaner zu Bürgern zweiter Klasse degradierten.
Für die Juristin Michelle Alexander ist "Jim Crow" aber noch längst nicht Geschichte - vielmehr habe sich unter dem Deckmantel der Kriminalitätsbekämpfung ein neues System rassistischer Ausgrenzungsmechanismen etabliert. Seit die USA in den 1980er-Jahren begannen, den "War on Drugs" zu forcieren, ist die Zahl der inhaftierten US-Amerikaner massiv angewachsen. Und obwohl Nicht-Weiße nicht überproportional oft mit Drogen handeln und diese konsumieren, stellen sie rund drei Viertel der aufgrund von Drogendelikten Inhaftierten. Michelle Alexander erörtert die Gründe und die Folgen dieser eklatanten Ungleichbehandlung, die zur Diskriminierung bei Arbeits-und Wohnungssuche, bei Sozialleistungen und beim Wahlrecht führt. Sie argumentiert, warum der "War on Drugs" vornehmlich ein Krieg gegen die Armen und dabei speziell gegen People of Color ist - und warum es dazu nunmehr weder rassistisch legitimierter Gesetze noch des offenen Rassismus in Justiz, Verwaltung und Polizei bedarf.