Inhaltsbeschreibung
Erdöl, Gas, Kupfer, Coltan - ohne diese und andere Rohstoffe wäre unser Lebensstil nicht denkbar. Einerseits ist die Weltwirtschaft von ihnen abhängig, andererseits spielt ihre Herkunft in der öffentlichen Debatte wohlhabender Länder kaum eine Rolle. Einige der größten Vorräte dieser Bodenschätze liegen auf dem afrikanischen Kontinent – und ihr Abbau ist mit weit reichenden politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Folgen verbunden.
Der Investigativjournalist Tom Burgis hat unter anderem in Angola, Nigeria, Südafrika und der Demokratischen Republik Kongo recherchiert. Präzise und faktenbasiert beschreibt er die in höchstem Maße intransparenten Strukturen des Rohstoffhandels und stellt personelle Netzwerke und Verflechtungen dar. Nutznießer, so Burgis, seien oftmals international agierende Konzerne, gut vernetzte Geschäftsmänner, aber auch Kleptokraten, Kriegsherren und Schmuggler. Wenig Nutzen aus dem Rohstoffreichtum ziehen hingegen die lokalen Bevölkerungen. Weil die Gewinne aus dem Rohstoffhandel vielerorts den Großteil der Staatseinnahmen ausmachen, würden Autokraten und ihre Cliquen gestärkt, politische Partizipation unterbunden, Konflikte geschürt und Anreize zu Korruption und Selbstbereicherung geschaffen. Damit sei der aktuelle Umgang mit Afrikas Bodenschätzen in vielen Ländern ein massives Hemmnis für deren ökonomische und demokratische Entwicklung.