Inhaltsbeschreibung
Wie fühlt es sich an, wenn einem Menschen das eigene, biologische Geschlecht fremd, ja abstoßend erscheint? Helga, heute 85, wurde unehelich als Hermann in eine Zeit geboren, in der Anderssein lebensbedrohlich war. Bereits als Fünfjähriger leidet der äußerlich als Junge aufwachsende Hermann entsetzlich unter der Brutalität seiner Pflegemutter und der Ausweglosigkeit seiner Lage – wenig lässt er unversucht, den Rollenzuschreibungen der Zeit und der Gesellschaft zu entsprechen: (Ehe)mann, Ernährer, Vater.
1971, nach einem Selbstmordversuch, unterzieht Hermann sich als einer der ersten Menschen in Deutschland einer Operation, die ihn auch äußerlich zu dem macht, was er innerlich schon immer ist: eine Frau. Helga erzählt ihre tief bewegende Lebensgeschichte als verzweifeltes Ringen um die Einheit zwischen innerem und äußerem Geschlecht. Eindringlicher lässt sich das Leid kaum spiegeln, das Unkenntnis, Ignoranz und Intoleranz Menschen zumuten, zumal, wenn es um die Geschlechtlichkeit geht.