Inhaltsbeschreibung
Syrien 2011: Erste regierungskritische Demonstrationen markieren den Beginn des Aufstandes. Seinerzeit war noch nicht abzusehen, dass der Konflikt sich zu einem der blutigsten Bürgerkriege der jüngeren Geschichte entwickeln sollte. Die Journalistin Janine di Giovanni war im Jahr 2012 - der Zeit, als der Konflikt eskalierte - lange vor Ort. In ihrer Reportage von Kriegsschauplätzen in Homs, Latakia, Aleppo und Damaskus beschreibt sie grausame Massaker an Zivilisten, den systematischen Einsatz sexueller Gewalt und Folter in den Gefängnissen des Regimes. Sie spricht mit Menschen, die schrecklichste Misshandlungen überlebt und Angehörige verloren haben, mit Kämpfern aus den Reihen der Rebellen, mit Anhängern Assads, die in dem Diktator den letzten Garanten eines unabhängigen Syriens sehen, und mit Vertretern einer städtischen Oberschicht, die lange nicht wahrhaben wollte, dass im Land ein grausamer Bürgerkrieg herrscht.
Janine di Giovannis Bericht zeigt, wie Fundamentalismus und Brutalität bei allen Kontrahenten den Konflikt weiter befeuern. Mit ihrer drastischen wie verstörenden Darstellung einzelner Schicksale, die sich so oder so ähnlich massenhaft ereignen, legt di Giovanni Zeugnis ab über eine humanitäre Katastrophe von ungeheurem Ausmaß, deren Ende nicht in Sicht ist.