Inhaltsbeschreibung
April 2015: In der Gemeinde Tröglitz in Sachsen-Anhalt wird eine geplante Unterkunft für einige Dutzend Flüchtlinge durch Brandstiftung vernichtet. Wochenlange Protestzüge hatten zuvor Stimmung gegen die Geflohenen gemacht und den Ortsbürgermeister Markus Nierth für deren behördlich angeordnete Unterbringung an den Pranger gestellt.
Nierth sieht sich und seine Familie Diffamierung und Bedrohung ausgesetzt und kapituliert schließlich vor der Mesalliance aus fremdenfeindlichen Gewaltbereiten, hilflosen Behörden und schweigenden Mitläufern. Tröglitz ist zum Symbol einer Atmosphäre geworden, in der an vielen Orten in Deutschland vermeintlich oder tatsächlich Abgehängte gegen Menschen wüten, die sich mit Geflohenen solidarisieren, ihnen Hilfe zuteilwerden lassen oder einfach nur nach Recht und Gesetz handeln. Nierth blickt in diesem Buch auf die Ereignisse zurück. Was, so fragt er, können und müssen Gesellschaft und Politik leisten, damit die schwelende Glut rechtsextremen Fremdenhasses nicht zum Flächenbrand wird?